Die Rolle der Führungskraft hat sich mit der digitalen Transformation radikal verändert. Wer weiterkommen will, muss alte Muster und Grenzen aufbrechen – und sich darauf einlassen, auch die eigene Rolle im Team gänzlich neu zu überdenken.
Mit der Digitalisierung kommen auf Unternehmen neue Herausforderungen zu. Um diese zu meistern, stehen auch Veränderungen in der Struktur an. Dass sich damit die Ansprüche an Führungskräfte in Unternehmen ändern und wie sich diese auf die persönliche Karriereplanung von Managern, Abteilungsleiter und Teamleads auswirken, zeigen neue Forschungsergebnisse einer Studie, die von der Economist Intelligenze Unit wurde.
Neue Fähigkeiten sind gefragt
Eine der bedeutendsten Veränderungen für Führungskräfte ist also das bereichsübergreifende Arbeiten, was dazu führt, dass ihre Rolle mit der anderer Führungskräfte zusammen wächst. Mehr als 70 Prozent der Befragten gaben an, dass sie diese Entwicklung beobachten – diese unklaren Abteilungsgrenzen erschweren aber auch die Planung des beruflichen Werdegangs, sagen 48 Prozent. Ebenso wird die Haltbarkeit von Kompetenzen immer kürzer. Folgende Fähigkeiten werden laut den Befragten in den kommenden Jahren in leitender Funktion immer wichtiger werden:
Was wird von zukünftigen Führungskräften erwartet?
Derzeitige und angehende Führungskräfte müssen also die Führungsanforderungen von morgen berücksichtigen, wenn sie ihre Karriere effektiver planen wollen.
Professor Charles Galunic von der Graduate Business School INSEAD ermittelte drei Typen von Charakteren, die Unternehmen seiner Meinung nach benötigen, um im digitalen Zeitalter zu überleben. Es geht hierbei um den Bedarf an Teams, die funktionsübergreifend an digitalen Projekten arbeiten.
Den ersten Typ nennt er „The Quants“ (Die Quanten) – diejenigen, die Datenanalytik, komplexe Statistiken und Kodierung verstehen. Der zweite Typ sind die „Digital Natives“ (Die digital Nativen) – Menschen, die sich mit Tools in digitalen und sozialen Medien auskennen und wissen, wie man mit diesen Tools andere erreichen kann. Den dritten Typ nennt er „The Suits“ (Die Anzüge) – spezialisierte Projektmanager und unternehmerisch denkende Menschen, die einen Businessplan zusammenstellen und bei dessen Umsetzung helfen können.
„Die große Herausforderung, die ich heute in Unternehmen sehe, besteht darin, diese drei Einheiten zusammenarbeiten zu lassen“, erklärt Professor Galunic. „Alle drei in einer Person vereint zu haben, ist überaus schwierig. Solch eine Person ist ungefähr so oft anzutreffen wie ein Einhorn. Das bedeutet, dass Unternehmen, die im digitalen Zeitalter erfolgreich sein wollen, diese unterschiedlichen Menschen koordinieren und dafür sorgen müssen, dass sie effektiv zusammenarbeiten.“